Die Modellfamilie von RIM (Research in Motion) ist eine der ältesten Marken auf dem Smartphone-Markt und hat einst auch zum Wandel der Szene mit beigetragen. Grund genug also, um einen Blick auf die Entwicklung sowie auf die Perspektive der Mobile-Business-Pioniere zu werfen.
Fokusierte Zielgruppe
In Sachen Zielgruppe hat sich BlackBerry schon immer von der Konkurrenz unterschieden. BlackBerrys hatten nie den Anspruch, hip zu sein und junge Leute zu umwerben. Das Ziel waren schon immer Geschäftskunden. Dort nämlich kann das BlackBerry Smartphone seine Stärken bis heute am besten ausspielen. Es benötigt keine Spielereien und keine bunten Features, sondern verlässt sich auf umfangreiche Organizer-Funktionen und natürlich die obligatorische Hardware-Tastatur. Letztere ist mittlerweile allerdings gar nicht mehr so obligatorisch, was als Zeichen des Umdenkens gewertet werden darf. Auch in Punkto Sicherheit hat sich Blackberry bewährt. Mit einer generellen Verschlüssenlung des gesamten Datenverkehrs mit einem 256 AES Standart, tuen sich Angreifer sehr schwer. Sie bezeichnen sich selbst als: "sicherste End-to-End-Umgebung für Mobilgeräte".
Konkurrenz in weiter Ferne – Änderung in Sicht?
Rein an den Zahlen gemessen kann RIM mit der derzeitigen Lage nicht zufrieden sein. Der aktuelle Marktanteil beträgt nur noch ein Bruchteil von den 20 Prozent, die RIM noch 2009 weltweit für sich verbuchen konnte. Ein Blick auf die Entwicklung in den vergangenen drei Jahren bestätigt das. Während Android in diesem Zeitraum geradezu explodiert ist und die Szene mit mehr als 50 Prozent dominiert, steht BlackBerry bei knapp 2 Prozent. Da das BlackBerry-Konzept jedoch immer noch Potenzial hat, Neukunden anzusprechen, ist es nur logisch, dass RIM nun alle Register zieht, um wieder tiefer in den Markt vorzudringen. Der erste Schritt wurde bereits mit dem komplett neu konzipierten Betriebssystem Blackberry 10 vollzogen, dass ganz auf Wischgesten ausgelegt und ohne Home-Button auskommt.
Neue Strategien als Antwort auf schwache Zahlen
Um gesetzten Ziele zu erreichen bricht BlackBerry sogar mit alten Alleinstellungsmerkmalen. Die gut zu bedienende Hardware-Tastatur unterhalb des Bildschirms ist längst nicht mehr bei allen neuen Modellen zu finden. Darüber hinaus richtet sich der Fokus nun auch auf Kunden abseits des Business-Sektors. So soll das neue BlackBerry Q5 im günstigen Preissegment angreifen. Ausgestattet mit dem OS BlackBerry 10 soll es vor allem in den USA Marktanteile zurückgewinnen; in Asien nämlich sind die Zahlen noch durchweg besser. Auch das Design des Q5 bestätigt diesen Sinneswandel, denn statt schlichtem Business-Schwarz ist das Gerät auch in Rot, Weiß und Pink erhältlich. Eine klarere Ansage ist kaum möglich.
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