Das Microsoft und Apple um die Verbraucher buhlen, war noch nie ein Geheimnis. Hatte man sich einmal für ein System entschieden, beispielsweise Windows auf dem Laptop und iOS auf dem Tablet, so war es nur über Umwege möglich Office Dokumente auszutauschen und zu bearbeiten. Die neuen Apps von Microsoft lösen dieses Problem und fügen sich nahtlos in das Angebot von "Office 365" ein.
Word, Excel und PowerPoint für das iPad werden kostenlos zum Download angeboten. Hierbei ist zu beachten, dass die Gratisvariante nur das Sichten von Dokumenten ermöglicht. Will man hingegen den Schreibschutz aufheben, ist eine aktive "Office 365 Lizenz" notwendig.



27 Millionen Downloads in 46 Tagen
Microsoft hat nun den ersten Vorstoß gewagt. Seit Ende des ersten Quartales 2014, können nun iOS-Nutzer die Apps Microsoft Word, Excel und PowerPoint auf ihr iPad oder ihr iPhone laden. Natürlich ist das keine gratis Dienstleistung aus purer Nächstenliebe, sondern ein weiterer Schritt in Richtung Office 365. Microsoft möchte damit alle Endgeräte erreichen und den Nutzern die Möglichkeit bieten, nicht in verschiedenen Dateitypen konvertieren zum müssen. Die bisher fehlenden Apps von Microsoft haben auch den einen oder anderen Office-Anwender zu Alternativen, wie beispielsweise iWorks oder OpenOffice greifen lassen. Die Angebotslücke geschlossen zeigt sich der Sofware Gigant auch auf der iTunes Plattform präsent.
Will man die mobilen Office Apps kostenlos nutzen, kann man Dokumente öffnen, ansehen und auch präsentieren, um sie bearbeiten zu können, bedarf es jedoch eines 365-Kontos. War dies bisher, seit dem Release, mit Kosten von 99,99 EUR jährlich verbunden, gibt es nun ein günstigeres Abo für Einzelanwender. Bei diesem Abo belaufen sich die Kosten auf 69,99 EUR jährlich. Hier ist allerdings, statt auf 5 MACs oder PCs und Endgeräten, die Lizenz auf einen Rechner und ein Tablet beschränkt. Außerdem erhält man zusätzlichen OneDrive-Speicher, um Dateien in der Cloud ablegen zu können. Microsoft führt hier konsequent die Strategie "mobile-first" und "cloud-first" weiter und stärkt damit seinen Fortschritt in diesem Bereich.
Der Preis taten dem Hype um diese Apps bisher keinen Abbruch. Julia White, Microsofts General Manager für Office, gab nun bekannt, dass nach 46 Tagen bereits über 27 Millionen Downloads verzeichnet werden konnten. Doch ist diese Anzahl wirklich so verwunderlich? Wenn man bedenkt, wie viele Nutzer in ihrem tagtäglichen Gebrauch, sei es in der Arbeit oder im privaten Bereich, für die Datenerstellung diese gängigen Officeprodukte benutzen, ist solch eine hohe Zahl an Downloads nur logisch. Gerade, wenn man viele solcher Dateien häufig erstellen und bearbeiten muss, bedeuten diese Apps eine unglaubliche Arbeitserleichterung. Familien sind damit in der Lage Dateien untereinander schnell und einfach auszutauschen und Unternehmen profitieren von ihrer neu gewonnenen Mobilität. Damit hat Microsoft mit einem Schlag den Kundenstamm erweitert. Sogar die treuesten Apple-Anhänger, sind in der Arbeit oft gezwungen mit den Microsoft-Produkten zu arbeiten und müssen zukünftig nicht auf die Verwendung von iOS verzichten, sollte man Arbeit mit nach Hause oder auf Dienstreise nehmen. Anzumerken sei allerdings, dass zwar über 27 Millionen Downloads bekanntgegeben wurden, nicht aber die Zahl der abgeschlossenen Abos. Daher bleibt abzuwarten, wie rentabel solch ein Release letzten Endes für Microsoft wirklich sein wird.